zwei drittel vorbei

Ich kann es selbst kaum glauben, während ich diese Worte hier schreibe, aber es sind schon ⅔ um und das Ende ist schon viel zu nah. Ich wollte eigentlich gerne zur Halbzeit noch einen Beitrag schreiben, aber durch all meinen Besuch hatte ich gar keine Zeit zu realisieren, wie die Zeit verfliegt. Dafür wird es mir jetzt gerade viel zu bewusst. Noch 4 Monate, dann bin ich wieder zurück in Deutschland. Das klingt so verrückt wenn man es so klar schwarz auf weiss sieht. Und es fühlt sich genauso suspekt an. 

Die letzten Monate waren super aufregend; ich bin einen ganzen Monat die Küste entlang gereist und war danach mit allen anderen Fsjis gemeinsam auf unserem Zwischenseminar, das war total schön. Das Zwischenseminar war richtig cool und auch echt emotional, da es das erste Mal war, dass wir alle realisiert haben, dass nun unsere letzten Monate losgehen. Und danach hatte ich grandiosen Besuch aus Deutschland. Also eine sehr aufregende Zeit. Ganz viel Reisen, ganz viel erleben und machen und besichtigen und vor allem ein paar Monate voller liebe. 

Und jetzt stellt euch mal vor, wie es so ist, nach all der Zeit wieder allein zu sein. Ganz komisch. Leider sind kurz nach der Abreise von Lasse meine Freunde hier alle verreist, da Ferien waren (die ich im Theater nicht hatte), somit kam ich relativ schnell in ein fettes Einsamkeitsloch. Und da kam ich leider auch erstmal wieder nicht so schnell raus. 

Mein Theater hatte leider genau während dieser Zeit, bzw. den ganzen Beginn des Jahres eine sehr ruhige Phase. Es gab jede Menge Veränderung, in den Projektarbeiten, im Team, im Haus. Es wirkte ein bisschen wie alles etwas verstaubt und eingerastet. Ich musste sehr wenig arbeiten und hatte dementsprechend jede Menge Freizeit, die ich mit meinem Deutschlandbesuch verbringen konnte. Aber danach war es eher Zeit, die ich irgendwie absaß. Das war echt schade. Dennoch ist es natürlich auch ein seltsames Gefühl, nach so viel Besuch alleine zu sein. 

Durch den Besuch und die Zeit, die so schnell vergeht, habe ich auch angefangen, mich selber wieder mehr nach Deutschland zu denken, allein wegen Studium, Bewerbungen und was sonst noch so in kommender Zeit ansteht. Vorbereitungen und Entscheidungen für die Zeit nach dem Fsj. Das hat dann auch etwas Nostalgie und jede Menge Heimweh ausgelöst, bzw. auch die Vorfreude auf die Heimreise total gesteigert. Dementsprechend war die letzte Zeit absolut nicht die leichteste und ich war sehr viel alleine und echt traurig über dies und das und jenes. Jeder kennt das, wenn man einmal in einer so einer Spirale sitzt, muss man erstmal die Kraft finden, wieder rauszukommen. Das braucht einen Moment. Aber ich habe langsam wieder angefangen Sport zu machen (ich war leider durch eine Blasennierenentzündung verhindert), mehr zu schreiben und auch mein eigenes kleines Kunstprojekt gestartet; bei dem ich alte Reifen upcycle und anschließend als Sitzmöglichkeiten im Theater abgeben werde. Das macht einen Heidenspaß. Und das ist es so zurzeit. Die Ruhe nach dem Sturm und gleichzeitig vor dem Sturm der letzten Monate könnte man sagen. Ich bin sehr gespannt, wie die nächste, letzte Zeit so wird!