Ich werde immer wieder gefragt, ob ich nicht zu sehr Heimweh habe, und ob es mir nicht schwer falle so lange von all meinen Liebsten getrennt zu sein. Ehrlich gesagt finde ich die Fragen immer ganz schön mies, und merke, dass es mich irgendwie nervt und auch traurig macht das immer wieder gefragt zu werden. Doch dann wird mir meistens bewusst, dass die Personen, die es Fragen, sich gar nicht darüber bewusst sind, wie es ist so ein Auslandsjahr zu durchleben.

Ich finde es schwer Heimweh zu definieren, weil es für mich irgendwie diesen negativen Touch von “ich will einfach nur nach Hause” hat, und ich genau das überhaupt nicht nachvollziehen kann. Natürlich habe ich ab und zu das Verlangen in meinem richtigen ZuHause zu sein, aber meistens sind es eher Personen, die mir fehlen. Dadurch, dass ich das Glück habe hier in einer Familie richtig aufgenommen zu sein und eine tolle Freundesgruppe um mich zu haben, komme ich selten dazu mich einsam zu fühlen. 

Es sind oft kleine Momente, in denen ich mir wünsche gewisse Menschen bei mir zu haben, um sie in mein Leben hier mit zu integrieren und ihnen zu zeigen, was bei mir hier so alles läuft oder halt auch mal nicht läuft. Und wenn es mal nicht läuft, dann habe ich immer die Möglichkeit Menschen zu finden, die mir helfen, sei es von hier oder übers Telefon zu meinen Liebsten zuhause. Wenn es eine Sache gibt, die mir hier durchgehend etwas fehlt, dann sind es Umarmungen. Das mag etwas kitschig blöd klingen, aber dadurch, dass man sich hier nur ein “bisou” zur Begrüßung und zum Abschied gibt (was ich total gerne mag und wirklich süß finde), ist mir nach einiger Zeit aufgefallen, dass es mir wirklich etwas fehlt immer wieder so richtig in den Arm genommen zu werden.