Die Anreise

Vor guten zwei Wochen, am 15.08.2023 ging für mich und meine 19 weiteren Mitfreiwilligen die Reise von Frankfurt, über Madrid, Bogotá, bis nach Tunja los. Ich bin schon einen Tag vorher mit meiner Mama und meinem großen Bruder nach Frankfurt gereist, um ja nicht den Flug zu verpassen. 

Am Dienstag ging es dann früh zum Flughafen. Unsere pädagogische Betreuung aus Deutschland von Volunta, Arne, war vor Ort, um uns sicher in den Flieger abzugeben, wie auch alle Fsjis und ihre Familien. Dann ging auch alles ganz schnell. Check-in, Gepäckaufgabe, Auf Wiedersehen, Umarmungen und Tränen und noch ein paar mehr Umarmungen und Tränen, ein letzter Bussi und ab durch die Sicherheitskontrolle in den Flieger. Der erste Flug nach Madrid hat es geschafft, schon vor Abflug eine gute Stunde Verspätung einzufangen, was unsere Umsteigezeit in Madrid auf eine knappe Dreiviertelstunde beschränkt hat und uns zum Verhängnis wurde. Ihr könnt euch nicht vorstellen was für ein Stress das war. Wir hatten eine dreiviertelstunde bis Boarding Ende, mussten den kompletten Flughafen durchqueren, d.h. 40 minuten laufen, was zu einem Sprint wurde.. und dann auf einmal mehrere Polizeikontrollen mit jeweiliger Wartezeit durchlaufen. Parallel haben wir unsere Organisation und die Fluggesellschaft kontaktiert und angefleht auf uns zu warten. Letztendlich haben wir es dann mit einiger Verspätung, alle komplett nassgeschwitzt in den riesen Flieger nach Bogotá geschafft. Das war ein Erlebnis.

Ich hatte die Ehre ganz alleine in der letzten Reihe, abseits von allen Anderen, die 10 Stunden Flugzeit zu verbringen. Klingt viel schlimmer als es wahr. Ich habe mich mit Filmen und Musik bespaßt und mit größter Freude die Route unseres Fliegers verfolgt. In Bogotá angekommen, durften wir wieder ein paar Kontrollen durchlaufen, Koffer abholen und dann von unserem Koordinator unserer Partnerorganisation Fundación 180 R&B, Martin, empfangen werden. Wir haben dann einen winzig kleinen Bus nach Tunja, unserer Stadt, genommen. Gepäck hinten in den letzten Reihen verstaut, wir alle knapp davor, gemeinsam mit Martin und unseren Busfahrern, die uns die ersten kolumbianischen Musik-Eindrücke gegeben haben. Leider war es zu unserer Ankunft schon dunkel, weshalb wir wenig von Bogotá und dem restlichen Weg mitbekommen haben, zudem sind wir alle weggepennt . Ich war zu dem Zeitpunkt schon gute 24 Stunden wach und habe es sehr genossen, die letzten Stunden Busfahrt nach Tunja etwas zu schlafen. 

Martin hat uns zwischendurch einmal geweckt, um uns unsere erste kolumbianische Spezialität zum Kosten zu geben: Arepas con Queso. Was Mais bzw. Reisfladen mit Käse sind und wirklich unbeschreiblich gut schmecken!

Nach der ewig langen Reise, die letztendlich super schnell verging, sind wir dann gegen 23 Uhr, Ortszeit Kolumbiens, angekommen und wurden herzlichst von unseren wartenden Familien empfangen.

Ich habe mich riesig gefreut, meine neue Familie endlich zu sehen, auch wenn ich unfassbar überfordert war und kaum ein Wort spanisch über die Lippen bekommen habe. Wir sind dann gemeinsam zu unserem Haus gefahren, wo ich mich nur schnell umgezogen habe und direkt ins Bett gefallen bin. 

Aufgrund des Jetlags habe ich es zwar nicht wirklich geschafft viel oder gut zu schlafen, aber es war auch einfach viel zu aufregend zu wissen, die erste Nacht auf einem neuen Kontinent, einem neuen Land, auf der anderen Seite der Welt zu sein!