
Die ersten Tage hatten wir jeden Tag ein Seminar mit unserer Organisation und unseren zuständigen Martin und Paula. In den Seminaren haben wir uns mit verschiedenen Themen beschäftigt, wie Gesundheit, Sicherheit.. etc. Außerdem waren wir das erste Mal zusammen Geld abheben und haben uns SIM Karten besorgt. Alles, was man so erledigen sollte, am Anfang. Dazwischen haben wir ein wenig Tunja besichtigt, zusammen neues Essen ausprobiert und jede Menge gespielt. Es war eine Hammer Stimmung in der Gruppe, da wir alle total munter und super froh waren endlich da zu sein.

Ich hatte leider von Anfang an ziemlich mit meiner Gesundheit zu kämpfen. Ein Grund dafür war, dass ich bereits die letzte Woche in Deutschland sehr krank war, mich zwar einigermaßen erholt hatte, aber durch den Höhenunterschied, den Jetlag, die Essensumstellung, den Stress usw. wieder große Schwierigkeiten hatte. Somit habe ich gleich den zweiten richtigen Tag im Krankenhaus verbracht. Das war mal eine Erfahrung, die ich keinem Wünsche. Ich hatte dennoch das Glück von Paula, von meiner Organisation, begleitet zu werden und somit eine große emotionale Unterstützung zu haben. Denn ich sage es ganz ehrlich, ich wäre am liebsten wieder in den nächsten Flieger ab nach Hause gestiegen. Ich hatte große Schwierigkeiten, zu essen, zu trinken und zu schlafen und somit keine körperliche oder mentale Stärke. Aber dadurch, dass ich so viel Unterstützung von meiner Organisation, von Paula, meiner Familie hier und in Deutschland, wie auch all meinen Freunden bekommen habe, habe ich es geschafft, mich wieder mental etwas aufzurappeln. Ich wurde im Krankenhaus super versorgt und musste anschließend einige Zeit ein sehr starkes Antibiotikum nehmen. Das hat dementsprechend meinen Körper nochmal auf eine andere Art und Weise kaputt und schwach gemacht, weshalb die ersten Tage für mich insgesamt nicht so sehr zu genießen waren, aber ich habe es überlebt. Meine Gastfamilie hat sich durchgehend gesorgt und mich versucht aufzupeppen, das war super lieb. Nach einigen Tagen habe ich es dann geschafft etwas mehr auf den Beinen zu sein und mir die Möglichkeit zu geben richtig in Kolumbien anzukommen. Und ab dem Moment ging es nur noch bergauf.

Gleich am ersten Wochenende waren wir in einem Nachbardorf namens Villa de Leyva, zum Festival de Cometas (Drachenfestival) und haben dort ein paar Tage in dem Haus meines Gastonkels gewohnt und das warme Wetter genossen. Denn Villa de Leyva liegt 600 m tiefer als Tunja und ist damit gleich um einiges wärmer. Das ist echt faszinierend, was das so macht. Wir haben außerdem einige Dörfer drum herum besichtigt, einige Konzerte besucht und ein wenig das kolumbianische Nachtleben genossen. Nach dem Wochenende hatte ich auch schon meinen ersten Arbeitstag, d.h. ein weiterer neuer Start, eine weitere Routine. Ich habe es bis zu dem Zeitpunkt auch geschafft, mich an die Zeitumstellung und auch an das Wetter zu gewöhnen, somit die besten Konditionen für den Start in die neue Arbeit!
Hauswand in Ráquira Festival de Cometas Fangirl vom Sänger der Gruppe La Pandilla del Rio Bravo