Vor ein paar Wochen hatten wir unseren ersten Urlaub! Anfang Oktober bin ich gemeinsam mit vier anderen Freiwilligen (Svea, Clara, Simon und Mariella) eine Woche in die Kaffeezone Kolumbiens gedüst und man, war das wunderschön..! Wir sind abends mit dem Bus von Tunja nach Bogotá gefahren und dann anschließend mit einem Nachtbus nach Armenia. Armenia ist eine der drei “Großstädten” in der Kaffeezone (neben Pereira und Manizales) und hat sich für uns von der Lage und Anfahrt her am meisten gelohnt. Die Busfahrt war ein absoluter Traum. Knappe 8 Stunden in unfassbar weichen Sitzen, die man bequem sehr weit nach hinten stellen konnte und dazu noch eine extra Ablage für die Füße. Ich habe geschlafen wie ein Baby.
Wir sind dann sehr früh morgens in Armenia angekommen und hatten leider gleich eine Reihe von unangenehmen Erlebnissen. Durch die frühe Ankunft mussten wir einige Zeit bis zu unserem Check-in im Airbnb warten und sind somit ein wenig durch die Stadt gelaufen, das war ein Fehler. Neben der Durchquerung eines anscheinend sehr gefährlichen Teils der Stadt, Verfolgungen und Bedrängnissen, wurden wir u.a. auch mit einem Hitlergruß empfangen.. bis wir irgendwann in einem echt süßen Cafe gelandet sind, was sich leider anschließend auch als doch etwas schräg durch all die Schilder und Schürzen mit Aufschriften wie “ein bisschen Cafe und ganz viel Jesus” enttarnt hat. Nicht gerade der beste erste Eindruck für den Urlaub. Aber ab dann folgte, ehrlich gesagt, nur noch Gutes.
Wir hatten ein echt schönes Airbnb in einem Appartementhaus mit Infinity Pool, Jacuzzi, Dampfbad und Gym und haben es uns dementsprechend sehr gut gehen lassen. Wir haben die Woche gefüllt mit einzigartigen Ausflügen und Besichtigungen. Zuerst waren wir bei strömendem Regen in einem wunderschönen botanischen Garten, wo wir eine super interessante private Tour mit Santiago bekommen haben, der uns echt tolle Sachen über all die Natur Kolumbiens erklärt hat. Wir haben zahlreiche neue faszinierende Pflanzen und Tiere kennengelernt und es trotz des schlechten Wetters absolut genossen.



Am Tag darauf folgte mein absolutes Highlight des gesamten Urlaubs: eine Pferdetour durch das idyllische Naturreservat bis zum Wasserfall Santa Rita. Begleitet von einem kolumbianischen Cowboy sind wir durch die Felder und Wälder, über kleine Flüsse, durch Tunnel und über Hügel geritten, bis hin zum versteckten Wasserfall. Dort haben wir eine kleine Badepause eingelegt und sind irgendwann wieder zurück, dieses Mal pausenlos galoppierend. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie glücklich mich das gemacht hat, uns alle. Ich habe lange nicht mehr so viel gelacht, dass mir die Tränen kamen. Nach einer kurzen Pause in der Finca unserer Attraktion haben wir die Stadt Salento besucht. Eine kleine, farbenfrohe, leider touri überfüllte aber dennoch sehr schöne Stadt. Ähnlich wie Salento war der Besuch der Stadt Filandia, der leider in einem starken Unwetter geendet ist.



Weitere Highlights unserer Reise waren außerdem noch eine Tageswanderung durch das Cocora Valley. Ein einziger Traum. Vorbei an den größten Palmen der Welt, durch die Wolken, bis zu einem einzigartigen Bergpanorama. Danach durch exotische Wälder, über klapprige Brücken, vorbei an Wasserfällen und kleinen Flüssen. Es war eine sehr aufregende und wirklich abwechslungsreiche Wanderung. Eindrücke und Bilder, die ich nie vergessen werde. Natürlich stand auch eine Kaffeetour auf unserer Agenda. Gemeinsam mit anderen deutschsprachigen Touristen (die alle erstaunlich grimmig waren..) wurden wir durch den kompletten Prozess des Kaffeeanbaus, vom Pflanzen der Bohne, bis zur letztendlichen Verkostungen geführt und in jeden Prozess mit eingebunden. Das war sehr spannend und super aufregend, so etwas auf einer typisch kolumbianischen Kaffeefinca zu erleben und der Cafe war unbeschreiblich lecker, man man man. Neben all unseren spannenden Ausflügen haben wir auch eine Menge Zeit zum Entspannen genutzt, sei es am Pool oder gemeinsamen Kochen.






Es war insgesamt eine wirklich schöne Urlaubswoche, mit einer Quote von guten 10/10 Tagen, was unsere Ausflüge und Erlebnisse anging. Obwohl wir sehr wenig Zeit in Armenia selbst verbracht haben, ist uns auch die Stadt nach dem ersten unangenehmen Tag am Ende etwas sympathischer geworden. Für den ersten richtigen Urlaub in Kolumbien war es echt wunderschön und die Messlatte ist jetzt sehr hoch angesetzt..!



