Festival im Teatro

Ende September hatten wir im Theater ein weiteres Festival namens „Festival al Riel, de Cultura y Paz” (Festival an den Schienen, der Kultur und des Friedens). Im Rahmen dieses Festivals hatten wir wieder eine Woche mit vollem Programm. Gefüllt von allen möglichen künstlerischen Präsentationen mit Künstlern aus ganz Kolumbien und teilweise auch aus anderen Ländern Südamerikas. Neben einigen Vorstellungen für Kinder der Schulen des Viertels, gab es Vorstellungen vor dem Theater: Puppentheater, Gesang, Tanz, Erzählungen und natürlich auch klassisches Theater. Es war wieder eine super aufregende Woche, mit vielen neuen Gesichtern und Bekanntschaften. Ich habe die Woche wieder sehr viel arbeiten dürfen (yey), und ganz viel in der Organisation geholfen und mich vor allem auch um das Wohlergehen der Künstler gekümmert. D.h. sehr viel auch Essen zubereiten dürfen, was sehr spaßig und echt lecker war.

Das Highlight des Festivals war die Aufführung meiner Theatergruppe, mit einem Stück, in dem ich auch mitspielen durfte. Das Stück heißt “Mambru” und handelt von einem Jungen namens Mambru, der in den Krieg ziehen muss. Wir haben ehrlich gesagt nicht sehr lange an dem Stück gearbeitet und deswegen recht kurzfristig präsentieren müssen, was mich etwas unter Druck gesetzt hat. Denn ich musste nicht nur reden und spielen, sondern auch alleine singen und tanzen. Es war dementsprechend sehr aufregend. Mein erstes kolumbianisches Theaterstück. Wir haben den eigentlichen Text des Theaterstücks interpretiert und unsere eigenen Gefühle und Gedanken zu dem Thema Krieg, Einsamkeit, Angst und Panik in einen finalen Text umgeschrieben und anschließend mit typisch kolumbianischer “Bauerntracht” vorgeführt. Und das nicht nur im Theater, sondern auch im Zentrum der Stadt, auf dem Hauptplatz von Tunja und weiteren bekannten Ecken der Stadt. Es war sehr erfolgreich und echt spannend. Ich bin sehr dankbar, Teil des Projekts gewesen zu sein und war danach echt stolz und komplett durch, da wir mit den Vorstellungen das Festival beendet haben. Somit auch Ende einer Woche mit kranken Arbeitszeiten und viel zu vielen Überstunden. Aber es war eine weitere einzigartige Erfahrung, die ich mit dem Theater machen durfte und das ist das, was zählt. Danach habe ich außerdem ein paar Tage zur Erholung bekommen 😉