In der letzten Besuchswoche von Papa und Benni hat auch Lasse sich auf sein Abenteuer begeben und mich hier in Kolumbien besucht. Wir sind gleich zusammen nach Medellin gereist, um dort ein paar Tage später meinen Papa und Bruder zu treffen, die aus der Küste dazugestoßen sind.
Medellin ist eine meiner Lieblingsstädte hier, da sie zwar sehr groß, aber dennoch super modern und total grün ist. Die paar Tage dort waren dementsprechend echt schön, wir waren auch eine sehr lustige Truppe zusammen.

Danach ging es dann zurück nach Tunja und nach Bogotá, um wieder Abschied von Papa und Benni zu nehmen. Es war natürlich nicht leicht, aber Lassi war eine gute Unterstützung, bei dem ganzen Geheule (meinerseits).
Mit Lasse ging das gleiche Touri-Programm nochmal los, nur diesmal sind wir mehr zu zweit unterwegs gewesen, da mein Gastvater viele Terminchen hatte und uns nicht immer kutschieren konnte, bzw. wir das selbstverständlich nicht in Anspruch nehmen wollten. Wir haben dennoch jede Menge gesehen und gemacht; zwei Tage haben wir in einem Glamping (modernes Camping) auf einer Finca von Freunden meiner Gastfamilie verbracht, irgendwo verloren in den Bergen. Es ist ein unfassbarer Ort dort. Der Blick aus dem Zelt ist unbeschreiblich, das Panorama, die Ruhe. Das Gebiet bepflanzen sie mit allen möglichen Frucht- und Gemüsesorten (wie auch der ein oder andere Marijuana Pflanze aber pssst) und kochen und backen ausschließlich mit ihren angebauten Lebensmitteln. Wir haben gemeinsam gepflanzt und geerntet und sind durch die kleinen Wälder gewandert. Hier und da wurden Erdbeeren, Mini-Bananen und Brombeeren gepflückt und alles probiert. Lasse war auf Wolke 7.






Ansonsten habe ich Lasse immer wieder mit zur Arbeit geschleppt, wo wir entweder Puppenspielfiguren gebastelt haben, oder auch einfach ein paar Stunden nur saßen und nix gemacht haben. Er hat einen sehr transparenten und ehrlichen Einblick in die Theaterarbeit bekommen haha. An einem verlängerten Wochenende sind wir gemeinsam spontan in die Kaffeezone gefahren und haben ein paar Nächte in dem kleinen Touri Ort Salento verbracht, in einer Unterkunft auf einem kleinen Berg, mit tollem Ausblick. Wir waren zusammen im Cocora Valley wandern, sind Quad gefahren und haben eine Kaffeetour gemacht. Das Beste aus der kurzen Zeit geholt und es absolut genossen.




Zurück in Tunja haben wir die Stadt etwas unsicher gemacht, waren oft arbeiten und auch bei einem Fußballspiel ( der kolumbianischen Bundesliga, absolut nicht zu vergleichen mit der Deutschen, es waren ungefähr 1000x weniger Menschen da haha), welches aufgrund einer Massenschlägerei abgebrochen wurde. Total aufregend, vor allem für Lasse, der ein passionierter Fußballfan ist.
Zum Schluss vom Besuch habe ich noch ein paar Tage frei bekommen, um Lasse nicht alleine an die Küste reisen zu lassen (ganz schlimm für mich, ihn da begleiten zu müssen…). Nein, man muss an dem Punkt sagen, dass wir offiziell nicht so viel Urlaub haben und auch nicht nehmen dürfen. Dadurch, dass ich keine festen Arbeitszeiten habe und mal durchgehend und viel zu viel arbeite und mal gar nicht, waren all die kleinen Trips immer gut möglich. Dazu kommt, dass mein Chef ein riesengroßes Herz hat und sich gewünscht hat, dass ich mich amüsieren und reisen gehe, so viel ich kann und vor allem während der ganzen Besuche. Dafür bin ich ihm sehr dankbar, das wäre sonst nämlich nicht möglich gewesen.
Dementsprechend waren Lassi und ich noch ein paar Tage an der Karibikküste in Santa Marta und haben dort Wasserfälle besichtigt, den Tayrona Naturpark kennengelernt, sind Pferdchen geritten und haben wunderschöne Sonnenuntergänge an echt tollen Stränden genossen. Eines der vielen Highlights der Reise war der letzte Abend, an dem an einem versteckten Strand das letzte offizielle Taxiboot zum nächsten Ort verpasst hatten und dann von unfassbar liebherzigen und reichen Kolumbianern auf ihrer Yacht mitgenommen und mit jeder Menge Essen versorgt wurden. Das war der Hammer. Immer wieder erlebnisreich in Kolumbien zu reisen.






Leider hat auch diese schöne Zeit mit meinem Lieblingsmenschen Lassi ein Ende genommen. Und das Verabschieden war auch echt nicht angenehm. Wir hatten eine wirklich lustige, abenteuerliche und vor allem echt schöne Zeit zusammen. Die Trauer war groß. Denn dann war ich nach guten eineinhalb Monaten wieder komplett alleine. Ihr könnt euch vorstellen, wie ich mir die Augen aus dem Kopf geweint habe. Abschiede sind nie schön. Aber dafür steigt die Vorfreude auf das Wiedersehen danach noch mehr.
Somit war die Besuchsphase vorbei und mein kleines Herz echt traurig und nostalgisch von all den schönen Momenten, die ich mit meinen liebsten Menschen hier erleben durfte.


