Ich hatte das große Glück, schon gleich zu Anfang von meinem Theater auf eine kleine Reise nach Bogotá eingeladen zu werden. Wir sind am Samstag, sehr früh am Morgen, mit einem sehr ausgestatteten Reisebus ca. 2 Stunden nach Bogotá gefahren. Ich habe die Fahrt ehrlich gesagt komplett verpennt, die Stühle in den Langstreckenbussen sind aber auch viel zu gemütlich und man kann sie so weit nach hinten runterfahren, dass man so gut wie liegt. Das, was ich mitbekommen habe, war wunderschön. Durch einige Wolken und Nebel bis zur wunderschönen Hügellandschaft des Departamento Boyaca. Die Landschaften sind hier so grün, durch den ganzen Anbau verschiedenster Obst- und Gemüsesorten, ein echt bezaubernder Anblick.
Als wir in Bogotá angekommen sind, haben wir uns zuerst in ein kleines Frühstückscafé gesellt, um uns ein bisschen zu stärken. Anschließend sind wir sehr lange mit dem Bus zu unserem Hotel gefahren, um all unsere Sachen abzulegen. Durch die Busfahrt ist mir das erste Mal bewusst geworden, wie unfassbar groß Bogotá wirklich ist. Von der Fläche und den Einwohnern her ist die Stadt knapp doppelt so groß wie Berlin. Das merkt man sofort. Man hat mir gesagt, dass man zum Durchqueren der Stadt bis zu guten vier Stunden braucht und ich finde, das sagt eine Menge aus. Ich muss zugeben, dass der erste Eindruck mich sehr eingeschüchtert hat und ich mich ziemlich verloren und ein wenig überfordert gefühlt habe. Vor allem durch den lauten, starken Verkehr und die riesigen Menschenmengen. Ich war sehr dankbar, meine Theater Kollegen dabei zu haben, die zum Teil ihr ganzes Leben in Bogotá verbracht haben und somit sicher mit allen Situationen umgegangen sind. Die Busse haben hier übrigens einen extra Teil der Straße, der teilweise auch unterirdisch verläuft, da man sonst, durch den hohen Verkehr, niemals irgendwo ankommen würde. Die ganze Busfahrt wurden wir von jeglichen Straßenkünstlern besungen oder betanzt. Das ist aber generell überall so, auch in meiner Stadt Tunja ist es niemals still. Vor allem im Bus läuft auch gerne durchgehend lautstarke kolumbianische Musik und der Busfahrer unterstützt diese immer mal wieder mit seinem schönen Gesang. Ich finde es total klasse!
Im Hotel angekommen haben wir dann unsere Sachen verstaut und uns direkt auf dem Weg auf eine Besichtigungstour gemacht. Das Hotel war in einer etwas ruhigen und touristischen Gegend, was ich recht angenehm fand. Wir sind dann ein paar Straßen lang geschlendert und haben das Goldmuseum, wie auch das Nationalmuseum Bogotás besucht. Das Goldmuseum war der absolute Hammer! Es war super faszinierend und total interessant mehr über die kolumbianische Geschichte und Kultur zu erfahren und der Eintritt hat dazu nur 5000 COP, d.h. ca. 1 Euro gekostet. Wir sind anschließend Mittagessen gewesen, ich habe mal wieder neue Nationalspeisen gekostet und danach weiter spaziert. Über verschiedene Märkte und Sehenswürdigkeiten. Vor allem gefallen mir die vielen Farben in der Stadt, an den Gebäuden, in kleinen Gassen, auf dem Boden, überall. Abends sind wir dann gemeinsam ins Theater gegangen und haben uns ein Stück angesehen (was ich sprachlich eher weniger verstanden habe, aber es war trotzdem interessant hehe). Danach haben wir noch einen Moment das Nachtleben in Bogotá genossen, ich musste anschließend eins, zwei typische Cervezas (Bier) kosten, welche teilweise ganz gut schmecken, aber ich denke die deutschen Biere stehen dennoch auf Platz eins für mich..! Am Sonntag hatte meine Theatergruppe dann zwei Aufführungen in einem kleinen Theater in Bogotá, sodass wir gleich morgens uns dort einquartiert haben und den ganzen Tag dort verbracht haben. Zwischendurch haben wir natürlich gemeinsam mit dem Team des Theaters vor Ort ( Namens Don Eloy ) gegessen und uns ein wenig ausgetauscht. Abends sind wir dann gemeinsam wieder zurück nach Tunja gefahren, haben alles wichtige, wie das Bühnenbild, Kostüme, Fingerpuppen etc. im Theater abgelagert und sind dann alle nach Hause ins Bett gefallen. Ich war letztendlich total froh über die Erfahrung, wenn auch total fertig, durch all die neuen Eindrücke und wenig Zeit zum Ruhen. Dementsprechend war ich sehr glücklich die Tage danach frei bekommen zu haben, um alles in Ruhe zu verarbeiten!







