Im Rahmen meines Freiwilligendienstes hier in Kolumbien muss ich neben meiner Arbeit zwei eigene Projekte auf die Beine stellen. Das Erste soll unter dem Fokus “nuevas perspectivas” stehen, “neue Perspektiven”. Ziel ist es, durch ein kleines Projekt einen Teil der eigenen Kultur einzubringen, zu präsentieren und zu teilen. Die Durchsetzung soll spätestens bis Dezember erfolgen, da im nächsten Jahr ein weiteres erstellt werden soll. Uns wurden keine Grenzen gesetzt, sodass wir sehr viele Freiheiten haben. Ich habe überlegt, was für mich ein wichtiger Bestandteil von mir selbst oder auch der deutschen Kultur ist und bin sehr schnell auf eine Antwort gekommen: Essen. Und dadurch, dass die Kolumbianer auch so gerne essen, habe ich mich dazu entschieden, ein paar meiner Lieblingsspezialitäten zuzubereiten. Ich durfte innerhalb des Festivals im Theater einen “Deutsch- Kolumbianischen Austausch Abend“ gestalten und habe somit mein kleines erstes Projekt durchgesetzt.
Gemeinsam mit der Hilfe einiger anderer Freiwilligen haben wir gute 6 kg Kartoffelsalat vorbereitet, ca. 100 Eierkuchen/ Pfannkuchen gebacken und unzählige Flaschen Wein in Glühwein verwandelt. Es war sehr viel Vorbereitung, aber echt ein riesen Spaß. Und was meint ihr, was für eine Freude es war, mal wieder einen heimatlichen Geschmack im Mund zu haben. Ich hatte echt Bangen, dass vor allem der Kartoffelsalat, aufgrund anderer Zutaten, anders schmecken würde, aber das war nicht der Fall. Im Gegenteil, es war ein großer Erfolg. Nach einem ganzen langen Tag Vorbereitung sind dann die ersten Interessierten eingetrudelt, wie auch alle meine Theaterkollegen. Durch das Festival war meine kleine Veranstaltung offen für jedermann, aber es sind leider nicht sehr viele gekommen. Das hat mich aber nicht gestört. Wir haben unsere deutschen Lieblingssongs angemacht, das Essen serviert und den guten 20 Menschen über einige Traditionen und Erfahrungen aus Deutschland erzählt ( wie zum Beispiel Kartoffelsalat an Weihnachten, wie wir Geburtstage feiern, Oktoberfest, Jahreszeiten usw.) Die Reaktionen waren überaus positiv, nicht nur auf unsere Erzählungen, sondern vor allem auch auf das Essen. Ich hätte es nicht erwartet, aber es wurde alles in einer Schnelligkeit weggeputzt, das war der Hammer. Wir haben anschließend alle noch eine Weile zusammen gesessen, geredet, gelacht, getrunken und somit einen wirklich schönen Abend verbracht. Ich bin sehr glücklich über den Erfolg meines kleinen Projektes und kann es kaum erwarten euch bald von meinem zweiten Projekt zu berichten, denn das wird alles andere als klein… bleibt gespannt!




